Einige Wochen vor dieser Tour hatte ich den Boden des „Tiefen Schachts“ erreicht und bin unten nach einem ca. 80m langen, leicht abfallenden Gehgelände zum nächsten Schacht gekommen. Die Raumdimensionen da unten sind enorm.
Den „Tiefen Schacht“ konnte ich allein nicht vermessen, und nachdem ich Hans nicht dazu überreden konnte, hatte ich schon befürchtet, mit dem Vermessen auf die Franzosen warten zu müssen. Entgegen allen Erwartungen hat sich mit Jasmin dann doch noch jemand gefunden, der mit mir das macht.
So gegen 22 Uhr und nur wenige Sekunden, bevor sich ein heftiges Gewitter mit starkem Regen im Grieskar auszutoben begann, erreichten wir die Plattenhöhle 🙂 . Da war Jasmin´s Karma ganz offensichtlich gut genug für uns beide, normalerweise krieg ich bei sowas immer das volle Programm ab.
Wenn es regnet, kommt auf den großen Platten der 12er-Kogel Ostflanke sehr schnell Einiges an Wasser zusammen. Das kleine Bächlein, das dann immer bei unserem Eingang reinfließt, ist nur ein kleiner Teil davon. Auf ihrem Weg durch den Berg vereinen sich viele solcher Bächlein und machen dann schon mal tief unten in der Höhle uns Höhlenforschern das Leben ein bisschen schwer, es kommt ohne Vorwarnung, plötzlich wird es laut und dann ist das Wasser auch schon da.
Da wir aber nicht da runter mussten und der Wetterbericht gut war, brauchten wir uns wegen unserer Tour keine Sorgen machen.
Die Entscheidung, in der Plattenhöhle zu übernachten oder doch noch bis zur Tunnelhöhle aufzusteigen, wurde uns jetzt vom Wetter abgenommen.
Kleiner Damenbonus für Jasmin: Ein Zelt.
Ganz großer Bonus für mich: Was Warmes zu Essen.
Am nächsten Tag gings dann weiter zur Tunnelhöhle und mit schweren Schleifsäcken die Höhle runter.
Am unteren Ende dieser Rampe, die später während der Expedition mit jeder Begehung immer rutschiger und rutschiger wurde, kommt man über eine kleine Stufe in eine große Halle, von der es dann den tiefen Schacht runter geht.
Im folgenden Foto sieht man links unten schon etwas vom tiefen Schacht:
Jasmin, die technisch und konditionell extrem gut drauf ist, folgte mir dann auch noch den tiefen Schacht runter 🙂 .
Auf dem Rückweg haben wir dann die Vermessungsarbeiten erledigt, der „tiefe Schacht“ ist vom Einstiegspunkt 70m tief, vom Einstiegspunkt bis zur Hallendecke sind es 40m, ergibt eine Raumhöhe von 110m, das ist schon ganz ordentlich.
Jasmin beim Aufstieg im tiefen Schacht, ca. 20m über dem Schachtboden:
Leider hat bei dieser Tour eine Kameraeinstellung nicht ganz gepasst, darum hier noch Fotos vom tiefen Schacht, einige Monate später während der Expedition. Um ein bisschen die Größe abschätzen zu können: Der Kollege da in der Ellipse hängt so ca. 45-50m über dem Schachtboden, der im Kreis ca. 10m.
Kommentare
Hallo Franz,
Super Bericht – danke.
Wusste nichte, dass man unterirdisch solch junge, attraktive Damen antrifft.
Wo gehört „Der tiefe Schacht“ nun dazu – zur Plattenhöhle? – neu entdeckt? – gibt’s eine Verbindung zur Plattenhöhle?
Ich wollte eh schon immer etwas forscher werden, aber ob es zum Höhlenforscher reicht…?
lg alex
des Beitrages
Hallo Alex,
hab mich sehr über deinen Kommentar gefreut, vielen Dank!
2015 stimmt die Reihenfolge unserer Berichte nicht so wirklich mit der tatsächlichen Reihenfolge der Touren überein, ich bin erst im Winter zum Schreiben gekommen. Kann mir gut vorstellen, dass das verwirrend ist. Also: