Da geht’s tatsächlich weiter

Diese Tour liegt zwar schon etwas zurück, aber ich möchte trotzdem davon berichten:
In einer Höhle im Grießkar mussten Hans und ich in unseren frühen Forscherjahren immer wieder schon im Eingangsbereich bei einer mit Eis verschlossenen Stelle umkehren, irgendwann haben wir es dann schließlich aufgegeben. 2013 scheiterten auch die Versuche der Franzosen, da mit brachialer Gewalt durchzubrechen.

Hans und ich staunten nicht schlecht, als 2 Freunde behaupteten, sie seien da schon mal drinnen gewesen. Also versuchte ich ganz spät im Jahr (Anfang November)  noch einmal mein Glück, in der Hoffnung, dass das Eis nun weit genug zurückgegangen war. Und tatsächlich, auf dem Bauch liegend kam ich durch die Engstelle.

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Engstelle von innen

Hinter der Engstelle kam ich in einen Raum, dessen Boden dick mit Eis überzogen war. Durch einen schmalen, leicht abwärts führenden Gang gelangte ich in einen größeren Raum, an dessem gegenüberleigenden Ende konnte ich rechts an einer eisfreien Wand mehrere Meter in eine kleine Halle abklettern. Am Hallenboden war kaum Eis und am anderen Ende der Halle begann ein völlig eisfreier Teil. Nach einer ziemlich lehmigen Engstelle fand ich einen Vermessungs-Endpunkt der Franzosen von der 2013er-Expedition. Während ich damals im Biwak unten war, hatte ein weiteres Team  eine benachbarte Höhle vermessen. Auf diese Spuren war ich nun gestoßen. Offensichtlich hatten  sie sich diese Engstelle damals nicht mehr angetan. Hier kehrte ich um.

Auf einigen von den folgenden Bildern sind Ausrüstungsgegenstände zu sehen, damit man die Größe etwas besser abschätzen kann.

Im Zuge unserer Forschungswoche im August 2014 scheiterten wegen des Eises erneut alle Versuch, durch die Engstelle zu kommen.

Zum Schluß noch was Bemerkenswertes (zumindest für mich):
Ganz unten im Grießkar hat 2013 ein bisschen Schnee sogar den Herbst überstanden.
Hier ist oft bis in den Herbst hinein alter Lawinenschnee zu finden, daher hat mich das damals nicht wirklich überrascht, sehr überrascht hat mich hingegen, dass hier heuer schon Ende Mai bzw. noch früher der ganze Schnee weggeschmolzen war.